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Selberschreiben - Musik erfinden

Einleitung

Das Wort „Komponieren“ kommt aus dem Lateinischen („componere“) und bedeutet nichts anderes als „zusammenstellen, -setzen, -legen, -bringen“. Auch wenn man das Wort meist mit dem Erfinden von Musik verbindet, kann man es durchaus auch in anderem Zusammenhang verwenden. Z. B. kann man ein besonders raffiniertes Gericht „komponieren“ oder man spricht von der „Komposition“ eines Bildes.

Wenn wir nun also ans Komponieren gehen, ist es ganz wichtig, zunächst einmal im Wortsinne zu komponieren, also Stück für Stück das Notenmaterial zusammen zu stellen. Geht ganz technisch an die Sache heran und bewertet – zumindest anfangs – nicht. Es geht erst einmal darum, überhaupt irgend etwas auf’s Papier zu bringen.

Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung ist so konzipiert, dass sie möglichst auch für die Jüngsten und Unerfahrendsten funktionieren kann. Die Fortgeschrittenen unter Euch dürfen durchaus ein paar Schritte überspringen oder verändern. Aber haltet Euch dennoch ungefähr an diese Anleitung. Wir werden gemeinsam sehen, was man aus einer kleinen Idee noch machen kann. Der erste Schritt zählt!

1.) Vorbereitungen

  • Lade die „Notenpyramide“ herunter und drucke sie zweimal aus. Schneide dann die Noten sorgfältig entlang der roten Linien aus (wenn Du einen schwarz-weiß-Ausdruck hast: entlang der hellgrauen Linien). Tipp: Vor dem Ausschneiden auf einen festeren Bogen Papier oder auf Pappe kleben.
  • Lade das Notenwerte-schreiben-Arbeitsblatt herunter und bearbeite es.
  • Lade das Pausenwerte-schreiben-Arbeitsblatt herunter und bearbeite es.
  • Suche Dir ein Gedicht aus! Das kann ganz einfach sein, z. B. ein Abzählreim oder ein Reim zum Seilhüpfen. Vielleicht kennst Du ja ein Gedicht, das Dir gut gefällt? Du findest unten den Button „Textsammlung“ mit vielen kurzen Abzählreimen und Poesiealbumsprüchen als Anregung.
  • Wenn Du eines oder zwei gefunden hast: Schicke sie mir per E-Mail (koellner@kkmp.de), damit ich Dir sagen kann, ob sie geeignet sind.

2.) Text rhythmisieren

  • Wenn wir uns auf einen Text geeinigt haben: Lese den Text/das Gedicht mehrmals laut.
  • Kannst Du den Text schon auswendig? Dann sage ihn laut auf, während Du dabei gleichmäßig gehst.
  • Achte darauf, ob Du manchmal mehrere Silben auf einen Schritt sprichst oder nur eine pro Schritt oder sogar mehrere Schritte auf eine Silbe.
  • Wie verändert sich der Text, wenn Du schneller oder langsamer läufst? Gibt es ein ideales Lauftempo für Deinen Text?
  • Kannst Du den Text auch ganz anders auf Deine Schritte verteilen? Erfinde mehrere Möglichkeiten.
  • Versuche mal im Walzerschritt zu tanzen (wenn Du nicht weißt, wie das geht, können Dir Deine Eltern vielleicht helfen). Und nun sprich Dein Gedicht dazu. Geht das? Was musst Du dazu verändern?
  • Wenn Du genügend experimentiert hast, dann lege Dich auf einen Rhythmus fest.
  • Schreibe das Gedicht Silbe für Silbe mit viel Abstand auf und lasse dabei jeweils eine Zeile frei.
  • Nimm einen Bleistift und markiere Deine Schritte mit „L“ und „R“ über den jeweiligen Silben.
  • Gibt es Stellen, bei denen Du besonders fest auftrittst und andere, bei denen Du eher weniger fest auftrittst? Wenn ja, dann mach einen Kringel um den Buchstaben. Wenn Du später den Rhythmus aufschreibst, wird das die Note direkt nach dem Taktstrich.
  • Sieh Dir die Beispiel-Lösung an. Versuche, die Beispiele mit Deinem eigenen Text nachzumachen.
  • Die Kopiervorlage Silbenverteilung hilft Dir, deinen Text auf die Schritte zu verteilen.